Sardes

Sardes
Sạrdes,
 
Sạrdis, griechisch Sạrdeis, im Altertum bedeutende Stadt im westlichen Kleinasien (rd. 100 km östlich von İzmir), seit Gyges Hauptstadt des lydischen Königreichs (Lydien) bis zur persischen Eroberung 546 v. Chr., dann Sitz persischer Satrapen. Nach der Schlacht bei Magnesia am Sipylos (heute Manisa) 190 v. Chr. (bestätigt im Frieden 188 v. Chr.) kam Sardes vom Seleukidenreich zum Pergamen. Reich, 133 v. Chr. zum Römischen Reich, später zu Byzanz; im 14. Jahrhundert verödete es. - Die bei Grabungen in Sardes gefundenen lydischen Inschriften mit aramäischer Übersetzung erschlossen die lydische Sprache. - Sardes lag zu Füßen einer hohen Akropolis. Berühmt war die Stadt durch ihren sprichwörtlichen Reichtum und den gewaltigen Artemistempel, als Nachfolger des 499 v. Chr. zerstörten Kybeletempels um 300 v. Chr. begonnen, ausgeführt als großer seleukidischer ionischer Pseudodipteros mit 20 × 8 Säulen (die Baureste stammen aus verschiedenen Bauphasen des 3. Jahrhunderts v. Chr. bis 2. Jahrhundert n. Chr.). Sardes wurde nach Erdbeben (17 n. Chr.) von den Römern wieder aufgebaut; aus römischer Zeit Ruinen (zum Teil restauriert) von Gymnasion, Theater und Thermen, Synagoge (230-250). Erneute Blüte in frühbyzantinischer Zeit. Nordwestlich von Sardes die reiche lydische Nekropole (Bin Tepe) mit über 100 Tumuli (lydische Kunst).
 
 
G. M. A. Hanfmann: Sardis. From prehistoric to Roman times (Cambridge 1983).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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